Empfehlungen des unabhängigen Experten an Swissmetal

Auf Einladung von Vermittler Rolf Bloch haben sich am Donnerstag Vertreter der Swissmetal-Führung, der Belegschaft des Werks im Berner Jura und der Unia zu einer weiteren Runde der laufenden Mediation in Bern getroffen. Der von Bloch berufenen Experte stellte seine Empfehlungen vor.

Unterstützung, aber...

Diese würden von Swissmetal unterstützt, teilte das Unternehmen am Abend mit. Allerdings hätten die Vorschläge bei der anderen Mediationspartei «keine einheitliche Zustimmung» gefunden, bedauert Swissmetal.

«Im wesentlichen ehemalige Mitarbeiter von Swissmetal» hätten Müllers Vorschläge zurückgewiesen. «Damit wird der positive Ausgang der Mediation in unverantwortlicher Weise aufs Spiel gesetzt.» Swissmetal betont seinerseits, dass am Standort Reconvilier festgehalten werde.

Swissmetal setze die Vorschläge Müller wie folgt um: Die 35 der 111 gekündigten Mitarbeitern werden wieder angestellt. Weiter soll das Werk in Reconvilier mit genügend Roh- und Zwischenmaterial für die Produktion versorgt werden. Ferner erhält das Werk einen eigenen Werkleiter. Zudem sollen die 10 offenen Kaderstellen in Reconvilier «baldmöglichst» besetzt werden.

Swissmetal beginne nun «trotz des Widerstandes» mit der Umsetzung dieser Punkte. Allen Mitarbeitern soll für die Umsetzung der Stategie von Swissmetal ein Rahmenplan mit Terminen und Vorgehensweisen für die nächsten zwei Jahre noch vor der Sommerpause vorgestellt werden.

Unia sieht sich bestätigt

Diese Punkte werden von der Unia unterstützt. Die Gewerkschaft sieht sich durch die Vorschläge des Experten in ihrer Kritik an Swissmetal bestätigt. Sie begrüsst die konkreten Vorschläge Müllers und ist nach der Mediationsrunde vom Donnerstag «optimistisch, einer Lösung im Arbeitskonflikt in Reconvilier einen Schritt näher gekommen zu sein».

Unia werde sich gegenüber den Beschäftigten in Reconvilier dafür einsetzen, dass sie die Vorschläge des Experten unterstützen. Eine Personalversammlung soll laut Unia am Montagnachmittag stattfinden.

In diesem Zusammenhang stellt Swissmetal in Frage, ob die Mitarbeiterdelegation, die an der Mediation teilnimmt, «wirklich noch repräsentativ für die Anliegen der Mitarbeiter in Reconvilier» sei. Nur zwei der neun anwesenden Mitarbeitervertreter arbeiteten noch in Reconvilier auf Basis einer unbefristeten Tätigkeit.

«Agitation firmenexterner Kräfte»

Weiter stelle Swissmetal «mit Befremden fest, dass auch immer noch verschiedene politische, gewerkschaftliche und andere firmenexterne Kräfte versuchen, Swissmetal Schaden zuzufügen». Swissmetal fordert diese auf, «ihre unverantwortliche Agitation einzustellen und die Arbeitsplätze in Reconvililer nicht weiter zu gefährden.


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